Erster (kurzer) Roadtrain |
Wir kommen um 11 zur Übernahme des Wohnmobils, eine Stunde später als geplant. Die Übernahme samt Einschulung dauert natürlich, sodass wir erst um 1245 aus Perth gegen Süden losreisen. Immer gemütlich, immer schön unterm Tempolimit, denn es ist Feiertagswochenende, und da kosten Übertretungen gleich die doppelte Anzahl an Punkten. Dh. einmal ein bisserl zu schnell bei Dunkelgelb über die Kreuzung, und du bist den Führerschein für drei Monate los, plus eine saftige Geldstrafe, versteht sich.
Der Plan ist, erst mal Meter zu machen (Gesamtstrecke bis zum Campingplatz im Stirling Range National Park 420 km), und am Nachmittag, schon in Reichweite des Ziels, Vorräte zu bunkern. Itte fotografiert begeistert die vielen Schafe entlang der Strecke, ein sehr fruchtbarer Teil des Landes, der Wheat Belt. Am ersten Parkplatz steigt sie aber wegen der vermeintlichen Gefahr durch allerlei Getier aber lieber nicht aus.
Was wir nicht behirnen ist die Tatsache, dass in Western Australia die Geschäfte, wie in den meisten Teilen der zivilisierten Welt, am Sonntag geschlossen haben... Na super, um ca. 1600 frage ich eine ältere Frau in einem Kaff in the middle of bloody nowhere, ob sie uns einen Tipp geben oder mit dem notwendigsten für das Abendessen (im NP gibts nix) und das Frühstück aushelfen kann. Sie verweist uns an die Tankstelle am anderen Ende des Ortes und bietet uns an, aus ihrem Restaurant Eier und Speck zu liefern, falls notwendig. Also dort hin, getankt und das Notwendigste und ein paar andere wichtige Sachen wie Schoko eingekauft. War natürlich der teuerste Einkauf ever... Die haben nach uns wahrscheinlich zumindest für den Rest des Tages zugemacht. Die liebe Dame hat dann noch den Rest beigesteuert, und so waren wir zumindest nahrungstechnisch fein heraus.
Zeittechnisch allerdings nicht. Um 1700 gings weiter mit noch zwei Stunden vor uns. Und man soll ja wegen der Viecher nicht in der Dämmerung oder Dunkelheit fahren. Hab übrigens am Vormittag mein erstes Känguru in freier Wildbahn gesehen.
Die Schatten werden länger... |
Nach dem Essen lädt uns der nächste nette Aussie zum Feuerkorb ein. Wir sind zwar hundemüde, aber setzen uns dennoch gerne zu ihm und vier "bloody Indians" dazu, wie er sie scherzhaft öfter nennt. So nebenbei erklärt er uns dann, dass die gefährlichste Zeit eigentlich so um fünf herum ist, also gerade dann, als ich es recht eilig hatte. Vorwurfsvolle Blicke von der Seite...
Dann noch schnell Bett gemacht, rudimentäre Körperpflege und ab in die Horizontale. Ist eher schattig im Auto, trotz Heizung, die aber nicht so toll funktioniert. Vor allem von unten kommts kalt, die Bankpolsterung mit ihrer Kunstlederoberfläche ist halt keine 20cm-Matratze wie daheim... (Vorgriff auf den nächsten Post: heute (also aus Sicht dieses Posts morgen) wirds sicher besser in Albany, wir haben die Pölster umgedreht (hinten Stoffbespannung), uns eine Decke vom Office organisiert als zusätzliche Isolierung unterm Leintuch und das zweite Leintuch, das offenbar für die normalerweise unerträglich heißen Frühlingsnächte zum Zudecken gedacht ist, auch drübergespannt. Das sollte reichen.)
Fazit: Man sollte die Entfernungen nicht unterschätzen, einkaufen, wenn die Geschäfte offen haben und generell ganz entspannt die Gesellschaft der Australier genießen.
Link zum Webalbum des Tages
schön, euch zu lesen! noch keine woche weg und schon so viele abenteuerliche momente erlebt!
AntwortenLöschenmir gefällt die gastfreundlichkeit und unkompliziertheit der aussies!
AntwortenLöschenFORD-Känguruh....mein Makaberer-/Schwarzer-Humor-Zentrum frohlockt..... :-D
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