30.10., Henderson Park

Blick vom Eungella Chalet ins Pioneer Valley
Eigentlich, dear mates and matesinnen, wollte ich heute nur eine Fast-Nullmeldung abgeben, angesichts der langen und (fast) ereignislosen Fahrt von Eungella bis kurz vor Rockhampton (etwas mehr als 400 km). Man soll ja aber nie den Tag vor dem Abend loben, oder schimpfen, und so ist es unterm Strich ein sehr schöner geworden. Die Eindrücke muss ich jetzt noch rasch verarbeiten, solange sie frisch sind (obwohl ich es jetzt, um 22 Uhr nimmer so ganz bin). Wir machen uns ein feines Frühstück in unserer Cabin mit Kaffee, Brot, Obst etc. und brechen dann sensationell zeitig, nämlich um viertel 10, von dort oben auf. Long drive ahead.

29.10., Eungella National Park

Enten auf Campingurlaub

Ein schöner Tag ohne allzu viel Fahrerei (rund 200 km), sehr heißem Wetter (38° war das Maximum der Temperaturanzeige im Auto - zum Glück nur draußen) und schönen und aufregenden Augenblicken. Wir checken um kurz vor 10 aus dem Holiday Park aus, d.h. ich mach das, während Itte die Flora des Parks ausführlich fotografisch dokumentiert. Dann a little shopping at the local Woolworths, man will ja nicht hungern am Abend und in der Früh, und um 11 geht's ab nach Süden und dann Osten ins Landesinnere in den Eungella Nationalpark. Dieser ist im Reiseführer als "must see" an der Ostküste beschrieben, also folgen wir ihm brav. Entlang des Highway nach Süden das alte Bild, Kilometer über Kilometer an Zuckerrohrfeldern, aber diesmal in einer etwas erfreulicheren Umgebung, das Auge hat immer ein bisserl was zum Anhalten, Berge im Hintergrund.

28.10., Whitsunday Islands

Ein Tag wie aus dem Bilderbuch! Über den ich nicht viele Worte verlieren, sondern eher die Bilder sprechen lassen will. Wir werden um sieben Uhr vorm Holiday Park mit dem Bus abgeholt und zum Terminal in Airlie Beach gebracht. Um punkt acht legt die Camira, ein lila Katamaran, ab, um uns durch die Inselwelt der Whitsundays zu bringen. Ein paar Wolken verflüchtigen sich schnell, und wir genießen den blitzblauen Himmel, türkis-grün-blaues Wassser und am Whitehaven Beach (7 km lang) einen Sand, den wir so weiß noch nie gesehen haben. Teils festgepresst, teils extrem pulvrig, und trotz ca. 30° angenehm warm.

27.10., Magnetic Island-Airlie Beach

Not much to report, dear followers. Wir genießen unser "Restl"-Frühstück - Toast, Käse, Birnen, Äpfel, Knoblauchsalami (zweifelhaft um kurz vor acht, ich weiß), Honig, Tee, Kaffee, Orangensaft - auf unserer Veranda mit Blick aufs Meer und bald auf einen kräftigen Mann, der die Palmen raufkraxelt, um sie zu trimmen und von abgestorbenem Material zu befreien. Er schaut nicht aus wie der aus der CocaCola-Werbung, das Ganze hat aber dennoch einen gewissen Unterhaltungswert. Dann zusammenpacken, um 09:45 bringt uns Peter mit dem Auto zur Fähre, eine Fahrt von nicht einmal fünf Minuten. Ratzfatz sind wir wieder am Festland, packen das Gepäck ins Auto und machen uns auf die Suche nach  einem Woolworths zwecks Einkauf der Fressalien für heute und morgen Abend und übermorgen Früh (morgen Früh werden wir am Katamaran verpflegt, siehe ganz unten). Der gute Woolworths führt das Brot, das ich essen kann, deswegen kaufen wir nach Möglichkeit dort ein. Bottleshop ist wie meist gleich nebenan, man entscheidet auf Weiß für den Abend.

26.10., Magnetic Island

Blick von der rückseitigen Veranda

Vorweg alles Gute zum Nationalfeiertag nach Hause! Ich hoffe, meine Leserschaft hatte es kuschelig bei kolportierten 10° oder so. Hier hatte es über 30°, und die BRB beschwerte sich bei der Wanderung zur Mittagszeit (sie hätte ja früher aufstehen können...). Aber der Reihe nach. Gut geschlafen im breitesten Bett bisher in Australien, feines King Size, aber irgendwie verliert man sich da auch ein wenig. Zur Bar ums Eck auf ein gutes Frühstück (eigentlich wollte ich den Zimmerpreis ja durch Selbstversorgung ein wenig kompensieren, allein, es war keine Zeit mehr gestern für den Einkauf am Land, so werden wir morgen, wenn die Bar geschlossen ist, unsere Restln vertilgen). Wir beschließen, uns einen eher gemütlichen Tag zu machen, es ist schließlich Sonntag, und man hat auch einmal ein bisserl Erholung verdient. Ich erledige ein paar Kleinigkeiten am Notebook, und um kurz nach 11 fahren wir mit dem Bus, der 100 Meter vom Quartier hält, los Richtung Horseshoe Bay.

25.10., Cardwell-Magnetic Island

Blick aus dem Zimmer

Das wird jetzt nur ein kurzer Eintrag, es ist 21:40, Itte macht, na was wohl, und ich hab grad erst meinen Text von gestern fertig bekommen. Und dabei bemerkt, dass es recht schwierig ist, die Eindrücke des Vortags zu rekapitulieren, wenn es schon neue gibt, die diese überlagern. Zu viel für meine schon durch die drei "A" (Alter, Alkohol und Andere Laster) dezimierten Gehirnzellen. Daher jetzt noch rasch was in die Tasten gehaut.

Frühstück wieder auf der Terrasse (eigentlich der Boardwalk zu den Zimmern), continental, also Toast, Kaffee, Saft, Käse, Obst, Joghurt. Selber gemacht, wir haben ja eine Küchenzeile dabei. Die Wirtin gibt uns den Tipp, zu den Wallaman Falls zu fahren, mit mehr als 260 Metern Höhe die Nummer
1 in Australien. Ist zwar ein ca. einstündiger Drive ins Land hinein und auf der selben Straße wieder raus, aber lohnend meint sie. Ich habe eigentlich den Paluma Range Nationalpark, ebenfalls mit Wasserfällen und eventuell Baden, vorgehabt, aber wir zweigen in Ingham nach Westen ab. Anfangs ist die Strecke eher öd, und wir überlegen schon umzukehren. Machen wir aber zum Glück nicht, denn bald wird's interessant. Zuerst mit Kühen, die links und rechts der Straße weiden und sich offenbar die Weide mit ihren

Wie in Indien!

Verdauungsprodukten nicht versauen wollen. Also ist die Straße, comment dire, zugeschissen, if you pardon my French! Kuhkackeslalom bei 90 km/h. Ab und zu macht es "flutsch", dann hat man quasi eingefädelt. Bald darauf geht es steil bergauf, und ich meine, richtig steil. Unten steht noch ein Warnschild von wegen nix für Busse und Autos mit Wohnwagen oder sonstigen Anhängern (hätte ich sowas hinten dran, hätte ich mich über die Tafel 50 km weiter östlich gefreut, aber was? Genau, wurscht!). Wir klettern also wieder, noch steiler als gestern, alles mit dem Auto, nur damit da keine Missverständnisse

Blick vom Rastplatz, noch nicht ganz oben.

aufkommen, auf ca. 560 Meter rauf. Zwischendurch machen wir Rast und essen wieder eine Melone. Mit uns auf dem Parkplatz sind drei junge Schweden, genauer, eine -in und zwei -en, interessante Kombination, mit einem Auto, das, wie ich treffend bemerke, älter ist als sie alle. Baujahr 1991, eine abenteuerliche Krücke von einem Mazda-Kleinbus, der ein bisserl verschnaufen und auskühlen muss. Ein kurzer  Blick ins Innere des Camping-Gefährts, und ich bin froh über mein Alter und das nimmer machen zu müssen :-).


Die Straße ist nur ca. anderthalb Wagenbreiten breit aber gut in Schuss und zu fahren. Eine sehr schöne Fahrt, es geht durch teilweise dichten Regenwald. Wir fragen uns, wie oft die die Schneise mit der großen Heckenschere stutzen müssen. Zwei Jahre nix, und die Straße ist weg, bin ich sicher. Der Weg an sich ist schon lohnend, und der Blick auf den Wasserfall wunderschön. Oben beim Aussichtspunkt schnallt sich einer grad einen Sitzgurt an die Motorwinde eines Landcruisers und lässt sich gleich darauf den fast senkrechten Abhang runter. Er hat am Vormittag beim Wasserfall gegenüber einen Basejump gemacht, ist also
von der Kante (rechts vom Wasserfall) runtergesprungen und hat dann unterwegs den Fallschirm geöffnet. Dann sind sie hier herübergefahren, haben seine Helmkamera am Geländer abgelegt, und von dort ist sie dann runtergefallen. Er hat sie nicht gefunden. Und ich ärgere mich wegen ein paar gelöschter Bananenbilder...

Wir genießen die Ruhe (sobald die Winde nimmer jault), machen noch einen Blick übers andere Ende der Schlucht in die Weite und müssen dann schön langsam weg. Um halb fünf geht die Fähre von Townsville (seltsamer Name) rüber nach Magnetic Island, und wir haben noch zwei Stunden Fahrt vor
uns. Die ist auf der Autobahn Richtung Süden eher eintönig, sodass ich froh bin, als wir am Ziel ankommen. Das Fährterminal ist erstmalig rund 200 Meter vor diesem erwähnt (ok, vielleicht waren es 500), aber mit dem Navi kommen wir gut hin. Viel Zeit ist nicht mehr, Parkplatz finden, mit fast dem ganzen Gepäck zum Terminal hirschen, Tickets kaufen, Itte läuft zurück zum Auto mit dem Parkticket. Klo!!! Und ablegen. Auf Kante genäht, würde ein sehr lieber Freund aus Potsdam sagen. Der Katamaran fliegt mit 22 Knoten in 20 Minuten
auf die Insel rüber, wo wir von der Wirtin, abgeholt werden. Die ist die beste Freundin von der in Cardwell, wie sich nach zwei Minuten Fahrzeit herausstellt. Unser Zimmer nennt sich "Lovers Bay" mit einigem, was da dazugehört, ein kleiner Baldachin überm Bett, eine Eckbadewanne. Wichtiger, eine schöne eigene Terrasse mit Blick direkt aufs Meer. Wir kaufen nur etwas Brot fürs Frühstück am Montag ein und gehen gleich darauf, kurz vor sechs, was essen. Der Rest ist übliche Abendroutine, siehe oben, und jetzt ist es 22:20, time to hit the sack! Auf dem Dach krabbelt die ganze Zeit schon irgendein Viech herum, wahrscheinlich ein Possum.

Brücke für Possums und dergleichen


Hitchinbrook Island (NP)


Straße zu den Wallaman Falls



Wallaman Gorge


Das Zuckerrohr wird mit elendslangen Zügen auf einem
Schmalspurnetz zur Verarbeitung gebracht.


"Maggie", wie die Aussies die Insel nennen.


24.10., Cairns-Cardwell

Always look at the bright side of life!
Monty Python-Kenner haben's leichter...
Um kurz vor sechs müssen wir aufstehen, unsere sieben(hundert) Sachen packen und die Taschen vor die Tür stellen, damit sie in weiterer Folge von den männlichen Crew-Mitgliedern von Bord gebracht werden. Dichtes Programm bis zum Anlegen, da geht alles zackzack. Halb sieben Frühstück, halb acht Gruppenfotos, dann Verabschiedungen der Gäste untereinander, und um kurz nach acht steht die Crew aufgefädelt an Land, um sich von den Reisenden zu verabschieden. Schön war's, wenn auch nicht ganz, oder eigentlich überhaupt nicht, so erholsam wie geplant. Das lag vor allem am Wellengang, der uns doch viel an Schlaf und Kraft gekostet hat. Aber auch das dichte Programm mit Schnorcheln und vor allem Tauchen war natürlich aufregend. Aber vom Erlebnis her einzigartig, ich bin sehr froh, die Fahrt gebucht zu haben, wenn sie auch nach den Flügen die mit Abstand größte Kostenposition war (aber immerhin haben wir uns ums Essen nicht kümmern müssen...).

23.10., Ribbon Reef #3-Escape Reef


17:00 Uhr, ich sitze am Sonnendeck im Schatten, während wir Richtung Süden unserem letzten Ankerplatz entgegenfahren. Die vergangene Nacht war noch ruppiger als die erste, zumindest bis ca. 2 Uhr, als wir vor Anker gingen. Es ist ein sonniger Tag, der Wind hat ein kleines bisschen nachgelassen, der Wellengang ist also immer noch spürbar. Beim Schnorcheln an der Wasseroberfläche beutelt es einen schön durch. Aber der Reihe nach. Vorm und beim Frühstück ist die BRB sehr nervös, als sie realisiert, dass der Tauchgang heute nicht vom seichten Strand, sondern direkt vom Heck des Bootes losgehen soll. Unter uns Wasser bis zum Boden, der aber nicht sichtbar ist. Und irgendwo da draußen kreisen sicher Haie, die auch noch nix zum Frühstück hatten. Auf meinen fundierten Einwand (Dive Instructor Tony „What sharks?“), dass noch nie jemand angeknabbert wurde meint sie trotzig, einer, oder besser, eine, muss ja die erste sein…

22.10., Lizard Island

Wir schlafen wie die Steine und wachen erst um sieben durch die Frühstücksansage über den Lautsprecher auf. Hab mir zwar den Wecker gestellt, aber um eine Stunde zu spät. Egal, unser erster Tauchgang ist eh erst um 0930 angesetzt, also geht sich vorher noch ein gutes Frühstück aus (wobei wir hier an Bord nicht mehr ganz so reinhauen, da wir eh drei feste Mahlzeiten pro Tag bekommen). Die Führung durch den Maschinenraum muss ich allerdings auslassen und werde das ohne bleibende Schäden überleben. Am dritten Strand und zweiten Tauchgang unseres Aufenthaltes hier wurschteln wir uns schon mehr oder weniger selbständig ins Equipment und strampeln los Richtung Riff. Das Rausschwimmen im seichten Wasser gegen den Wind kostet Kraft, weshalb wir eine kleine Verschnaufpause vorm Abtauchen einlegen. Itte hat wieder ein bisserl mit dem Auftrieb zu kämpfen,kommt aber insgesamt schon recht gut zurecht. Im seichten Wasser reicht es, einmal ein bisserl zu lang auf den Aufblasknopf der Weste zu drücken, und schon dümpelt man an der Oberfläche. Übung macht den Meister. Wir sehen wieder viele Riesenmuscheln, eine „stachelige“ Riesenseegurke und viele Fischerln. Im Wesentlichen sehe ich den Tauchgang aber eher als Vorbereitung Ittes für den Nachmittag, wenn wir am Ribbon Reef No. 9, unserem ersten Außenriff, vom Boot weg entlang des Riffs auf ca. 10 Meter Tiefe gehen wollen.

21.10., Coral Princess II, Cairns-Lizard Island

Lizard Island

So Leute, nach drei Tagen auf hoher See, oder zumindest hohem Seegang, hab ich wieder Zugang zum Netz und stell gleich mal meine Einträge der Cruise entlang des Barrier Reef in ebendieses. Enjoy!

21.10.2014, 01:35 Uhr, Eintrag ins Logbuch der Coral Princess II, unterwegs von Cairns die Küste entlang Richtung Norden nach Lizard Island. Wir haben schwere See, die Wellen sind 1,5 bis 2 Meter hoch. Das Boot macht 10 Knoten (18 km/h). Wind 20 bis 30 Knoten. Hilfsmaat Schreiber kann nicht schlafen. Kann sein, dass er beim Einchecken doch lieber die Decaf-Variante beim Nespresso hätte wählen sollen. Oder nicht so viele Austern und anderes Meeresgetier beim hervorragenden Dinner essen hätte sollen. Oder es ist einfach die Schaukelei des Bootes, mit der sein Körper nicht klar kommt. Anyway, die beste Reisebegleiterin aller Zeiten und Welten (womit wir diesbezüglich am Höhepunkt angekommen wären, mehr geht nicht, ab jetzt nur mehr vereinfachend „beste Reisebegleiterin“ oder „BRB“), schlummert friedlich im Bett auf der anderen Seite unserer weitläufigen Kabine, und ich sitz in meinem und tipp ins Notebook. Wenigstens ist uns nimmer schlecht.

20.10., Cairns, a lazy day

Mit diesem Schiff werden wir unterwegs sein.

Nothing interesting to report, mates. Wettervorhersage war korrekt, es regnet immer wieder, teils recht stark, aber immer nur kurz. Wir packen unsere Sachen zusammen und machen es uns nach dem Auschecken auf der Hotelterrasse im ersten Stock mit Blick auf den Pool unter einem großen Schirm gemütlich. Fotos schauen, die Wäsche wäscht und trocknet sich derweilen unten von selber. Itte muss unbedingt noch ein paar Ansichtskarten kaufen. Das Boarding am Schiff ist um vier Uhr, morgen soll der schönste Tag der Woche werden laut Prognose. Over and out for today.

19.10., Cairns-Kurunda

Regenwald fast zum Angreifen

Heute wieder mal mit Wecker aufgestanden, da wir um 0845 vorm Hotel abgeholt werden für die Tour nach Kurunda. Beim Frühstück regnet es zeitweise stark, aber die Kellnerin beruhigt uns, das geht auch schnell wieder vorbei. Die Wettervorhersage für die nächsten Tage ist durchwachsen, mal sehen... Kurunda ist ein Dorf mitten im Regenwald nordwestlich von Cairns. Man kommt dort mit dem Auto hin, aber - viel schöner - entweder mit der längsten Umlaufgondelbahn der Welt (7,5 km) oder einer historischen Schmalspurbahn. Wir kombinieren, rauf mit der Seil- runter mit der Eisenbahn. Die Fahrt hinauf führt über tropischen Regenwald, soweit das Auge reicht. Faszinierende, teils riesengroße Bäume, Kampf der Pflanzen ums Licht mit allen Tricks und Taktiken. Beim ersten Zwischenstopp gibt es einen Boardwalk durch den Regenwald, sehr schön gemacht und schonend in die Natur eingebettet. Schautafeln entlang des Weges mit wissenswerten Details. Weiter geht die Fahrt, teilweise direkt entlang oder über den Baumwipfeln.

18.10., Alice-Cairns

Ein ruhiger Tag tut gut zwischendurch. Lang geschlafen, gut gefrühstückt, packen, auschecken. Die Taschen etc. sind im Auto in der Hotelgarage, und wir gehen auf die Mall, Itte kauft Souvenirs en gros (aber bitte keine übertriebenen Erwartungen, es gibt, wenn überhaupt, nur Kleinigkeiten, siehe unsere prekäre Gepäcksituation). Ich find endlich ein paar ordentliche Flipflops und geh dann ins Hotel zurück, um gemütlich in der Lobby die Posts der beiden letzten Tage zu schreiben bzw. zu vervollständigen. Um kurz nach 14 Uhr brechen wir auf zum Flughafen, der gähnend leer ist. Außer unserem Flug geht noch einer nach Darwin, aber das war's dann auch schon für den Nachmittag.

Morgen Ausflug nach Kurunda in den tropischen Regenwald. Generell wollen wir die nächsten Tage eher ruhig anlegen, die auf dem Schiff werden es sowieso. Darauf freuen wir uns schon sehr, wird fein sein, nicht jeden Tag ein- und auspacken und Auto fahren zu müssen. 

17.10., Alice Springs, Eastern Macdonnell Ranges

Endlich wieder einmal ausgeschlafen, auch nicht schlecht. Ich schau mir gleich das für den heutigen Tag geplante Programm an. Eine große Runde durch die Eastern Macdonnell Ranges, inklusive einer 50 Kilometer langen 4WD-Strecke, für die man laut Reiseführer mindestens 2,5 Stunden einplanen sollte. Insgesamt rund 330 Kilometer. Zu viel nach dem gestrigen Programm, entscheide ich und bekomme keinen Widerspruch von der besten Reisebegleiterin unseres Solarsystems. Nach dem Frühstück schauen wir gleich bei der Post vorbei, erkundigen uns nach den Preisen für einen Karton per Seefracht nach Österreich (kein billiges Vergnügen), kaufen dennoch einen und sortieren ein paar Sachen aus, die wir mit Sicherheit nicht brauchen werden. Punktgenau 6,00 kg sind nun unterwegs nach Hause, die Taschen lassen sich dennoch nur mit viel Geschick packen, wie ich am nächsten Tag feststellen werde. Aber immerhin, ein bisserl weniger ist’s geworden. In der Touristeninformation holen wir uns noch ein paar Tipps für den Tag ab, schnell noch in den Supermarkt um ein paar Karotten und Nussriegel (davon ernähren wir uns untertags, plus Äpfel und Birnen), und um 1230 geht’s dann doch los in die Eastern Macs, zur ca. 80 km entfernten Trephina Gorge.

16.10., Uluru-Alice Springs

Aufstehen um 0450. Finster sowieso, und ziemlich kalt auch. Ein Nescafe wegen der Wärme und zum Wachwerden. Leise mit dem Gepäck zum Wagen. Diesen ohne Motor aus der Parklücke rückwärts rausrollen lassen, damit das depperte Gepiepse nicht die ganze Nachbarschaft aus dem Bett wirft. Null Bremskraft ohne Motor und Verstärker. Öha! Handbremse  rettet die Situation kurz vorm Vorgarten. Jetzt aber los, es ist 0530, wir sind aus dem Hotel ausgecheckt und fahren am Ende einer Karawane Richtung Sunrise Viewing Place. Dort ist die Situation ein bisserl anders als am Vorabend, die meisten Leute 

Kata Tjuta vom Uluru aus

gehen einen Hügel rauf zum überdachten Platzerl. Ich hätte da oben keine Chance mehr für mein kleines Stativ und den Zeitrafferfilm, also gehen wir unten den Weg entlang, bis wir einen guten Platz finden. Und schon geht das gleiche Schauspiel in umgekehrter Reihenfolge los. Auch der Sonnenaufgang ist ergreifend, und die meisten Leute ergreifen die Flucht Richtung Bus oder Auto, sobald die Sonne grad ein bisserl draußen ist und der Stein rot leuchtet. Die Touris aus Österreich wundern sich und genießen den Augenblick in Stille und ohne Gewusel.

15.10., Kings Canyon-Uluru

Wir wachen auf bei strahlendem Sonnenschein (woraus sich schon ableiten lässt, dass es nicht allzu früh war) und nehmen uns zur Abwechslung einmal nur ein Continental Breakfeast, also ohne die Eier-Speck-Schwammerl-Hash Browns-Kalorienbombe. Auch gut zur Abwechslung, und schmeckt umso besser angesichts der doch recht gesalzenen Preise (gut, wir befinden uns quasi im letzten Eck der Zivilisation im Centre, vom Uluru abgesehen). Eigentlich wollen wir nur in den Canyon hineingehen, da uns der rim walk oben rundherum mit drei bis vier Stunden zu lang dauert, weil wir ja noch die lange Fahrt zum Felsen vor uns haben. Am Canyon angekommen stellen wir aber fest, dass es noch eine dritte Variante gibt, den Aufstieg auf die Südseite. Der ist in der halben Zeit machbar und das machma!

14.10., Glen Helen-Kings Canyon Rallye

Ich steh um kurz nach halb sieben auf und lass die beste aller eh schon wissen noch ein bisserl schlafen. Das Licht der Morgensonne scheint grad so schön warm auf die rote Felswand vis-à-vis, da muss ich einfach raus und ein paar Fotos machen. Es ist ganz schön zapfig und windig, hätten wir uns nicht gedacht, dass wir im Red Center erstmals seit dem Südwesten ohne Klimaanlage schlafen und in der Früh den Fleecepulli brauchen können… Nach dem kurzen Spaziergang zum Eingang der Glen Helen Gorge und einigen Fotos (in die Schlucht selbst kann man nicht rein, zumindest nicht ohne Schwimmen und an der Wand entlang Klettern) bin ich wieder im Resort. Der Pächter ist grad beim Tische-Abwischen, und wir kommen schnell ins Gespräch, ich denk mir, ich nutze die Zeit, da Itte vermeintlich schläft. Nach 20 Minuten oder so kommt sie aber dazu, sie hat sich auf der Suche nach mir ausgesperrt.

13.10., Alice Springs-Glen Helen Gorge

Red Centre, we’re coming! Nach gutem, und wie immer für den Tag ausreichendem Frühstück im „Red Ochre“, dem zum Hotel gehörenden Restaurant in der Fußgängerzone von Alice, spazieren wir zum nahe gelegenen Hertz-Büro. Dort übernehmen wir einen ausgewachsenen Toyota-Geländewagen. Die etwas ältere Lady kennt sich zwar nicht so super aus mit den Features des Geräts, das Auto hat keine Automatik, aber wurscht. Das Ding soll uns über Stock und Stein des Zentrums bringen, und nach ein paar Fehlversuchen finde ich die Gänge auch mit links. Piece of cake!

Vor der eigentlichen Abreise aus Alice noch rasch ein paar Notwendigkeiten eingekauft im örtlichen Woolworths (Äpfel, Birnen, Karotten, Nüsse für untertags und vor allem zwei 10-Liter-Kanister mit Wasser für alle Fälle). In einem Outback-Outfitter finden wir noch zwei Fliegennetze und eine (für uns) gut riechende Anti-Fliegen-Creme mit Rosmarin und Zedernholzessenz. Für mich noch zwei dünne Wanderhemden, Itte findet eine Minitaschenlampe zum Kurbeln. You never know…

12.10., Darwin-Alice Springs

Anflug auf den FH von AS,
dahinter die West Macdonnell Range
Nicht viel zu berichten vom heutigen Tag, mates. In Kurzform und der guten Ordnung halber, dass auch kein Tag im Archiv fehlt, das Wichtigste vom Unwichtigen.

  • Kurze Fahrt von Batchelor zum Flughafen Darwin. Ungefähr so stell ich mir den von Klagenfurt vor. Gut, das ist jetzt ein wenig übertrieben und den Darwinisten Unrecht tuend, denn die Kärntner haben sicher nicht so viele Mietwagen daneben stehen. 
  • Überraschung bei der Ankunft in Alice (Flughafen in etwa wie Krems-Gneixendorf, dh. eine Rollbahn, die Passagiere gehen direkt vom Flieger in die Ankunftshalle): Es ist heiß! Aber angenehm trocken heiß im Gegensatz zu Darwin, wo dir schon beim Gedanken ans Rausgehen das Hemd am Körper klebt. Die nächsten Tage sollen moderat werden, so 28 bis 32° untertags, 10 bis 15 in der Nacht. Also ideal für unsere Tour. Wir haben unser Abendessen draußen eingenommen, die Nacht ginge auch bei uns zu Hause so durch von der Temperatur her, allerdings nicht im Oktober.

11.10., Litchfield NP

Und wieder einmal im Frühtau ins Boot. Wir haben die 7-Uhr Cruise durch die Katherine Gorges gebucht und sind sehr froh über diese in weiser Voraussicht des besten Reiseplaners der westlichen Hemisphäre getroffene Entscheidung. Erstens ist die Temperatur noch erträglich, zweitens das Licht ein Traum zum Schauen und Fotografieren und drittens sind außer uns gerade einmal fünf andere Frühaufsteher an Bord. Wir fahren die Schluchten des Katherine-Flusses hinauf. Es ist gegen Ende der dry season schon relativ wenig Wasser im System, weshalb wir zwischen erster und zweiter Schlucht rund 500 Meter gehen (das wäre auch bei höherem Wasserstand erforderlich) und bei der Mitte der zweiten Schlucht umdrehen müssen.


10.10., Gagudju Cooinda-Katherine


Um es mit Phil Collins zu sagen: Another day in paradise. Zumindest früh am Morgen, bei der Yellow Water Cruise mit unzähligen Vögeln, Krokodilen, wunderschönen Stimmungen mit der aufgehenden Sonne, spiegelglattem Wasser, einem nur sehr spärlich besetzten Boot mit einer sehr netten und sehr gut informierten Skipperin (und ja, fesch ist sie auch!). What a way to start the day!

Aber wir müssen früh aus den Federn, kurz vor sechs, das Leben hier ist kein Ponyhof! Um 0645 legt das Boot ab, die Sonne geht grad auf, der Vollmond steht noch am Himmel, über dem Wasser liegen Dunstschwaden, darüber fliegen Enten- und Gänseschwärme, wir gleiten übers Wasser, und es dauert keine fünf Minuten, da haben wir schon das erste Krokodil vor der Kamera. Heute verläuft alles natürlich, keine Fütterung, wir lassen den Krokos ihren Raum, und sie kommen dennoch oft ganz nah ans Boot heran. Ins Wasser fallen würde dir ziemlich den Tag versauen…

9.10., Kakadu NP-Ubirr

Wir schlafen wieder einmal ohne Wecker, die Vorhänge sind sehr dicht, also wachen wir erst um 8 Uhr auf. Kurz vor 0830 sind wir beim Frühstück, grad rechtzeitig, denn die machen um die Zeit normalerweise schon zu. Aber no worries (und das sagen die hier wirklich bei jeder Gelegenheit), we made it on time, also kein Stress. Um kurz nach 10 fahren wir los Richtung Osten, auf dem Kakadu Highway zur Ubirr-Felsformation, ca. 60 km entfernt. Dort gibt es sehr schöne, gut erhaltene und teils sehr alte Aboriginal-Felsmalereien. Kurz vor Mittag gehen wir vom dortigen Parkplatz den Rundweg an, die als leicht beschriebene Kletterpartie auf den Felsen für einen sensationellen Rundumblick nehmen wir uns auch vor und entsprechend viel Wasser mit.


Vorher am Highway kommen wir immer wieder an noch glosenden Waldbränden vorbei, einmal mit noch aus einem Baumstamm züngelnden Flammen. Meist ist die eine Seite abseits der Straße verbrannt, auf die andere schafft es das Feuer nur sehr selten aufgrund der doch recht breiten und sauberen Schneise, die für die Fahrbahn angelegt wurde. Die Buschfeuer werden regelmäßig gelegt, von den Rangern bzw. den Aboriginals auf deren Land. Das Gras würde dort sonst innerhalb einer Saison auf gut 2 Meter anwachsen, somit das Jagen unmöglich machen und viel zu viel trockenen Zunder bieten, wodurch dann beim nächsten Feuer alles außer Kontrolle geriete (hab ich das nicht eh schon mal geschrieben?). Aber es entzündet sich auch von selbst, vor allem jetzt gegen Ende der dry season.

8.10., Darwin-Kakadu NP

Tagwache 7 Uhr. Beim Frühstück schaut uns wieder ein/das Baumpossum ins Auge, diesmal mit Jungem am Buckel. Mooooiii! Wir fahren wie geplant um 9 Uhr ab, zuerst nach Süden den Stuart Highway entlang, dann, kurz vor Humpty Doo (no joke!), nach Osten auf den Arnhem Highway. Um 1015 sind wir bei der Basis der Jumping Crocodile Cruise angelangt. Um 11 geht’s los, wir gehen auf das offene Oberdeck, und die beste Reisebegleiterin wo gibt setzt sich in die Mitte. Die am Rand werden immer zuerst gefressen…

7.10., Darwin

Gefühlte 35 Krügeln im Schatten, tatsächlich wohl nicht weniger. Schwül, tropisch. Die Stadt ist zumindest im Zentrum überschaubar und blockförmig angelegt. In Krems findet man sich weniger leicht zurecht...

Ganz gutes full breakfast, also mit so ziemlich allem, was man vor 10 ungeniert an tierischem Eiweiß verdrücken kann, und damit eine gute Grundlage für die Abenteuer des Tages (während dessen wir uns rein vegan, von Äpfeln, Birnen, Karotten und einem Nussriegel) ernähren, bitte! Wir essen auf der Veranda des Hotelgartens, als auf einmal ein Baumpossum kopfüber seinen Baum runterkraxelt. Entzücken bei der besten Reisebegleiterin der Welt, die es sich nicht verkneifen kann, dem putzigen Kerl (oder Kerlin) ein Stückerl Wassermelone runterzuwerfen, die er/sie auch findet und mit Genuss verspeist.

6.10., Darwin

G'day, gang! Just a quick one so that you know we're still alive.

Weites Land...


Flug von Perth nach Darwin, 3:30 in einer knackevollen Maschine mit Beinfreiheit für Pygmäen. Aber egal, meine treue Reisebegleiterin hat einen Fensterplatz und genießt die Aussicht , wenn sie nicht gerade in ihrem eBook liest. Ankunft in Darwin um ca. 1400 bei 32°, ziemlich feucht und wolkenlos. Das Hotel ist gut, wir haben ein großes Zimmer mit zwei Queen-Size-Betten. Endlich einmal Platz zum Ausbreiten.

5.10., Fremantle

South Beach, Fremantle

Bloody awful wheather in the morning, mates! Immer wieder Regengüsse, dazu starker Wind. Frühstück im Wohnzimmer, dann Klarschiff machen zur Abreise vom Campingplatz. Check-out um kurz nach 10. Es schüttet grad, macht also keinen Sinn, nach Fremantle zum Bummeln reinzufahren. Also bleiben wir am Parkplatz vorm Office und packen unsere Taschen und Rucksäcke ein (kurze Diskussion über die viel zu umfangreiche Gewandkollektion meiner ansonsten sehr geschätzten Mitreisenden). Ich checke für den Flug morgen in der Früh nach Darwin ein und komm drauf, dass ich schon für alle Flüge unserer Buchung die Sitzplätze reservieren kann (was nicht heißt, dass ich auch immer die Plätze ergattern kann, die ich mir schon vorher auf seatguru ausgesucht habe (gute Seite, by the way). Außerdem lassen sich die von Qantas die Reservierung auf Auslandsflügen mit $25  bezahlen. Auch schon wurscht... Nach einigen technischen Friktionen, diesmal nicht von meinem Notebook ausgehend, hab ich alles beinand und wir ziehen vom Platz ab, doch nach Fremantle rein, das Wetter bessert sich, d.h. es regnet nimmer, und als wir am South Beach ankommen, kommt auch ab und zu die Sonne raus.

4.10., Augusta-Fremantle

In der Früh kühl und regnerisch. Ich brat uns wieder ordentlich Speck und Eier mit dem Außenbordgriller, man braucht ja was im Magen für den langen Tag… Aufgrund des Wetters frühstücken wir aber gemütlich im Wagen, heizen uns sogar ein wenig ein. Draußen laufen ein paar wahnsinnige Australier barfuß herum, teilweise wohl auch auf dem Weg zum Klo. Wääääh! Ein paar kleine Mädchen im Badeanzug im Fluss oder Boot (aber auch dort im Badeanzug), und wir sind dankbar für den heißen Kaffee…


Nach dem Auschecken in den Ort hinein zum lokalen PC-Guru, weil ich auf einmal Probleme habe, mit dem Notebook über den Hotspot meines Tablets ins WWW zu kommen. Ein paar Klicks, und die Sache ist erledigt, or so I thought, am Abend nach kurzer Zeit der gleiche Schas. Warum muss man sich mit dem Krempel immer ärgern und andauernd am Herumbasteln sein? Das ist so, als ob ich beim Auto jede Woche das Öl wechseln müsste. Grrrr! Ich schreib also den Post wieder mal in Word vor, um ihn dann, wenn’s wieder funkt, ins Netz zu hängen. Übrigens, weil wir grad beim Thema „crap“ sind: falls ich jemals nach Australien auswandern sollte, werde ich Importeur oder Produzent von mehrlagigem flauschigen Klopapier. Das, was die hier haben, geht bei uns bestenfalls als Abschminktuch durch, von der Stärke her. Also wickelt man jedes Mal ca. 2 Meter von der Rolle ab, faltet den Streifen dann kunstvoll zusammen etc. Trivialwissen des Tages…

3.10., Pemberton-Augusta

Beim Aufwachen um 0700 herrliches Wetter. Ich klappe den Griller an der Wagenseite aus und brat uns ein paar Eier und Speck, dazu Nescafe "Blend 43", gar nicht übel, getoastetes Brot (hab noch immer vom Buchweizenbrot aus Perth) und Orangen- und Grapefruitsaft. Wir kommen drauf, dass heute schon Freitag ist und wir ein bisserl Meter machen sollten, damit wir bis Sonntag Nachmittag ohne Stress wieder in Perth sind. Also beschließen wir, die beiden nächsten geplanten Tagesetappen in einer abzuspulen, das touristische Programm ist ohnehin eher locker. Erster Stopp nach 120 km in Pemberton. Dort stehen, wie fast überall hier, viele hohe Bäume, und in einen haben sie vor 70 Jahren oder so spiralförmig 150 je einen Meter lange Eisenstangen reingeschlagen, bis auf 53 Meter Höhe. Dort oben wurde eine Ausguckplattform angebracht, nicht für die Touris damals, sondern zur Beobachtung des Waldes und frühzeitiger Entdeckung eventueller Brände. 

2.10., Albany-Denmark-Walpole NP-Peaceful Bay


Ich wache um 0630 bei nieseligem Wetter auf und schleich mich aus dem Wohnmobil auf eine feine heiße Dusche. Gut geschlafen, trotz Wetter gut gelaunt. Nach dem Frühstück, zur Abwechslung mal ohne Speck, dafür mit Käse- und Honigbroten, packen wir zusammen. Da das Wetter nicht besser wird, kurz regnet es sogar recht heftig, erledige ich noch schnell den Upload der Walfotos im Recreational Room des Camping Parks und schone mein verfügbares Datenvolumen. Wer sich die besten Fotos des Tages, ca. 70 Stück, anschauen will, macht hier klicki. 

Um 1030 brechen wir Richtung Westen auf, füllen noch schnell die Vorräte im Supermarkt von Albany auf, und dann geht’s entlang der Scenic Route nach Denmark.

Green's Pool

Die Green’s Pool Bucht ist wunderschön, heller Sand und türkisfarbenes Wasser, die Wellen brechen an den vorgelagerten Felsen. Als wir ankommen, kommt auch gerade immer wieder die Sonne raus und beleuchtet die Landschaft. Zwar ein bisserl diesig, aber wurscht, ein wunderschönes Stück Erde. Gleich beim Aussteigen oben am Parkplatz machen wir erstmalig (aber wohl nicht zum letzten Mal) Bekanntschaft mit den ziemlich lästigen Fliegen. Wegscheuchen sinnlos, erschlagen unmöglich. Wenigstens beißen sie nicht…

1.10., Albany, relaxed

Erster Tag in Oz ohne Wecker. Feine Sache, wir mützen wie die Murmeltiere bis 0730 (präsenile Bettflucht…). Schönes Wetter, sonnig und warm und windig. Nach ausgiebigem Frühstück räumen wir unsere „ensuite“-site (für heute Nacht war nur mehr eine normale „powered“-site (also mit Strom für Heizung und sonstige Annehmlichkeiten wie Mikrowelle und TV (was wir eh nur zum gelegentlichen Anschauen der Bedienungsanleitung fürs Wohnmobil auf USB-Stick brauchen). Zuerst sind zwei technische Dinge zu klären im Ort: ich hab wieder einmal Dreck am Kamerasensor und hoffe vergeblich, dass mir ein Fachmann den entfernt. Ich werds mit dem Haarpinsel versuchen müssen. Und das Notebook will sich nicht in den Hotspot meines Tablets einklinken. Das kriegt ein Techniker um 27 Dollar hin. Jetzt will dafür das iPhone nimmer… O brother.

Unser Motorhome mit "ensuite" dahinter

30.9., Albany Whalewatching

Hold on to your breakfast!

Tag 4 und es könnte nicht besser sein! Wieder ein aufregender Tag, diesmal aber ganz im positiven Sinn. Wir stehen kurz vor 0700 auf, das Wetter ist eher grau, windig und nicht sehr einladend für einen Trip mit einem Katamaran. Aber wir entscheiden uns zu fahren, obwohl uns die Frau des Skippers gestern per email mitgeteilt hat, dass sie schon seit ein paar Tagen (später werden wir erfahren, 16) keine Wale mehr gesehen hätten, die Saison wäre vorbei. Aber Seehunde gäbs und vielleicht ein paar Delfine.


Also um 0915 an Bord des Segel/Motorkatamarans gegangen und eine launige Einführung von Skipper/Owner John genossen (der war Geografielehrer, hat dann eine Schule gegründet und bringt jetzt den Leuten die Schönheit des Meeres und seiner Bewohner nahe, detaillierte geografische und physikalische Schmankerl inklusive). Ich unterhalte mich lang mit ihm beim Rausfahren, ein faszinierender Mann. 



Nach ca. 45 Minuten haben wir eine Insel erreicht, hinter der heute Früh vom Land aus mit starkem Fernglas ein Wal gesichtet wurde. Die Insel liegt mitten im warmen Strom, der vom Norden des Kontinents aus der Timorsee kommt und hier einen ordentlichen Waschmaschineneffekt mit sehr starkem Wellengang erzeugt. Die Wellen brechen mit einer unglaublichen Wucht an die Felswände der Insel. Im Leuchtturm oben am Kliff kann man laut John bei schwerer See den Aufprall der Brecher spüren! Es sind viele Inder und –innen an Bord, keine/r von ihnen setzt die Tipps von John gegen Seekrankheit um, und so kotzen sehr viele von ihnen bald um die Wette (später, als wir bei den Seehunden sind, denke ich, da röhrt einer von denen am Ufer, dabei füllt grad ein Inder das Speibsackerl an).