Regenwald fast zum Angreifen |
Bei der nächsten Zwischenstation frag ich den "Liftwart" ein bisserl über den Bau der
Seilbahn aus. Jedes Stück, jede Schraube, jede der über 3.600 Betonlieferungen, und natürlich auch jeder Mann, wurde mit dem Hubschrauber gebracht. Die Männer durften für jede Stütze nur ein Quadrat von 10 Metern Seitenlänge schlägern/säubern und dieses nach getaner Arbeit wieder neu mit den dort üblichen Pflanzen besäen. Im Vergleich zum Bau einer Gondelbahn im alpinen Gelände, der sicher schon komplex genug ist, ein irrer Aufwand.Aber er hat sich gelohnt, das Erlebnis der Fahrt (ohne Zwischenstopps 40 Minuten) ist einmalig. Oben angekommen macht der Schreiber
ein paar Minuten, es sind sicher 15, gefühlte 30, Pause, während die beste Reisebegleiterin des Universums im gut sortierten Souvenirladen stöbert und zum Glück nix mehr findet. Die Sonne kommt ein bisserl durch, während es während der Fahrt noch zeitweise ein wenig geregnet hat. Und die hat Kraft! Wir sind gar nicht unglücklich über die Bewölkung, so lässt es sich gut im Dorf herumspazieren. Dieses ist natürlich sehr touristisch angehaucht, oder eher angeblasen. Souvenir-Shop neben Didgeridoo-Shop neben Deutschem Wursthaus (kein Scherz, samt White Beer) neben Fotogalerie und Aboriginal-Kunsthaus. So braucht man für ein paar 100 Meter eine
Stunde. Passt schon... Am anderen Ende des Ortes gibt's einen kleinen Zoo mit einheimischen Tieren, da gehen wir rein. Naja, ganz nett. Das Schlangenhaus lässt Frau Schreiber aus. Ich seh endlich meinen Teppichpython, obwohl ich ihm lieber in freier Natur unerschrocken ins Auge geblickt hätte.
Für die Rückfahrt nehmen wir wie gesagt die Bahn, Abfahrt 2 Uhr. Wir haben zwar zugeteilte Sitzplätze, finden aber einen Platz in einem fast leeren Wagen. Die Fahrt geht die historische Strecke hinunter, die Ende der 80er Jahre des 19. Jahrhunderts gebaut wurde. Und zwar aufgrund der ambitionierten Streckenführung durch schwierigstes Terrain mit ziemlichem Aufwand und vielen Opfern. 32
offiziell durch Unfälle, viele mehr durch Krankheiten und Schlangenbisse. Grund für den Bau war die Notwendigkeit einer Verbindung der Zinnminen im Landesinneren mit dem Hafen in Cairns. Es gibt 15 Tunnel, alle mit Dynamit vorgesprengt und dann mit Schaufel und Spitzhacke gegraben, und ich weiß nicht wie viele Brücken, Kurven und Kehren. Für mich unvorstellbar, wie die das damals, allein schon ohne die heutige Vermessungstechnik hingekriegt haben. Ist ganz zu recht in der Hall of Fame der australischen Ingenieurskunst verewigt. Das ganze Gebiet ist übrigens Weltkulturerbe.
Wir lassen uns nicht vom Bus wieder ins Hotel bringen, sondern fahren, fast allein im Zug, weiter nach Cairns Central. Von dort, es ist mittlerweile vier Uhr, gehen wir quer durch die (überschaubare und rechtwinklig angeordnete) Stadt zur Esplanade, der Promenade am Meer. Dort steppt der Bär, Kinder plantschen in der Lagune (im Meer wär's nicht so gut, es gibt Krokodile, informiert uns ein Schild), sportliche Leute walken, joggen, trainieren ihre Bizepse etc. Andere grillen für zig Leute Würstel und dergl. auf den öffentlichen Gas-Barbecues. Wieder andere, konkret wir, kaufen
"Lagune" |
Wir kommen müde um halb sieben ins Hotel, war ein schöner Tag ganz ohne Autofahren (das bisserl Bus zählt nicht). Morgen soll das Wetter regnerisch werden, Boarding aufs Schiff ist erst um vier am Nachmittag, also werden wir uns wahrscheinlich einen faulen Tag machen. Grad kommt der zweite Guss herunter, seitdem wir im Zimmer sind.
Lots of Regenwald
Der Zug von gegenüber, aus der Gondel, gesehen. |
Boardwalk |
In der Wet Season sind die Fälle etwas spektakulärer als heute. |
Frau Kasuar |
Diverse Pflanzensamen des Regenwaldes |
Blumen wie bei uns nur beim Floristen |
Koalas schlafen bis zu 22 Stunden pro Tag, um möglichst viel Energie zu sparen, weil die Eukalyptusblätter halt nicht viel Energie hergeben. |
Die Ausrede der Kängurus kenn ich nicht. |
Cairns downtown |
Kurz vor der Pizza, die BRB mag nimmer. |
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