Hold on to your breakfast! |
Nach ca. 45 Minuten haben wir eine Insel erreicht, hinter
der heute Früh vom Land aus mit starkem Fernglas ein Wal gesichtet wurde. Die
Insel liegt mitten im warmen Strom, der vom Norden des Kontinents aus der
Timorsee kommt und hier einen ordentlichen Waschmaschineneffekt mit sehr
starkem Wellengang erzeugt. Die Wellen brechen mit einer unglaublichen Wucht an
die Felswände der Insel. Im Leuchtturm oben am Kliff kann man laut John bei
schwerer See den Aufprall der Brecher spüren! Es sind viele Inder und –innen an
Bord, keine/r von ihnen setzt die Tipps von John gegen Seekrankheit um, und so
kotzen sehr viele von ihnen bald um die Wette (später, als wir bei den
Seehunden sind, denke ich, da röhrt einer von denen am Ufer, dabei füllt grad
ein Inder das Speibsackerl an).
Das Boot
macht wirklich starke Bewegungen entlang der Längsachse, man muss sich
ordentlich festhalten, gemütlicher Trip ist das keiner, but that was never the
intention… Auf der Rückseite der Bucht, ohne Wind und Wellen, nähern wir uns
den Seehunden an den Felsen und davor im Wasser bis auf wenige Meter. Sehr
schön, liebe Viecher, ich freu mich schon auf das Schwimmen mit ihren Cousins
in Kaikoura/Neuseeland!
Wir wollen eigentlich schon umdrehen und zurück fahren,
da sehe ich in vielleicht 500 Metern Entfernung die Fluke eines abtauchenden
Wals. Helle Aufregung, sie ist schwarz, also ein hier in der Gegend heimischer
Southern Right Whale. Von denen hat John übrigens in der letzten Saison über
380 gesehen, heuer waren es 8… Und warum der „right“ heißt? Weil er – im
Gegensatz zum Buckelwal, der sich gegen die frühen Walfänger in ihren
Waschtrögen mit seiner Finne ganz ordentlich wehren konnte – der Richtige zum
Jagen war. Kein Scherz!
Wir halten
also auf den Abtauchpunkt zu und warten. Auf einmal tauchen ca. 300 Meter
voraus zwei oder drei Buckelwale auf. Und einer springt so weit er kann, also
zu ca. zwei Drittel seiner Körperlänge, aus dem Wasser und lässt sich seitlich
wieder reinfallen. Ich hab zufällig die Kamera am Auge und mach vom Rauskommen
bis zum Reinplatschen neun Fotos, und alle sind gut gelungen (eines wird wohl
mein neuer Desktophintergrund…).
Sensationell, dass wir sowas miterleben
dürfen! Ein paar Flukenfotos gelingen mir noch, dann müssen wir uns auf den Retourweg
machen. Und auf einmal ist da eine Schule Delfine, die offenbar auf der Jagd
ist und ein wenig Unsinn zwischendurch im Kopf hat. Einige kommen ganz dicht
ans Boot heran, das immerhin mit 18 km/h unterwegs ist, schwimmen neben uns
her, kreuzen vorm Bug hin und her, fallen ab, kommen wieder. Jackpot!
Wir waren
vier Stunden unterwegs, und ich hätte die Fahrt schon allein wegen der Wellen,
des unglaublich blauen bis türkisen Wassers und der Seehunde jede Minute
genossen.
Mit den Buckelwalen und Delfinen aber war es einer der schönsten,
wenn nicht der schönste Ausflug meines und unseres Lebens.
Zurück an Land fahren wir entlang der Küste zur Natural Bridge und The Gap, zwei Gesteinsformationen, durch die die Brandung tosend hereinbricht. Seit Mittag haben wir blauen Himmel, fast wolkenlos, und es ist angenehm warm. Wir bleiben sicher eine halbe Stunde hoch oben auf den Steinen über dem Meer sitzen, schauen auf die Brecher in der Bucht gegenüber, genießen die Sonne, die Einsamkeit (kaum andere Touris!) und überhaupt das Leben.
Natural Bridge |
Dann setze ich mich noch mit meinem Wunsch durch, zum Walfangmuseum am Ende des kleinen Nationalparks zu fahren. Dort gibt es auch einen botanischen Garten und einen Zoo mit australischen Tieren. Alle Attraktionen sperren allerdings um 1600, gerade, als wir ankommen. Wir beschließen, morgen Vormittag wiederzukommen und das in aller Ruhe zu machen. Vorerst hat Itte Zeit, ausführlich im Souvenirladen zu stöbern (die Ausbeute ist zum Glück vernachlässigbar). Und wir beschließen, noch eine dritte Nacht in Albany anzuhängen und es morgen ganz gemütlich anzugehen, nach Walfang und Zoo etwas in der Stadt zu bummeln und jedenfalls den schönen Strand entlang zu gehen.
Zurück in der Stadt noch ordentlich und endlich Vorräte gebunkert samt zwei Flaschen vom Roten aus Australien, wenn wir schon mal da sind. Die eine davon hat keine Chance gegen uns, die tote australische Kuh vom BBQ in der Gemeinschaftsküche am Campingplatz (Holiday Park heißt das hier) geht fein runter damit. Dazu Salat und getoastetes Brot. Ein Essen, passend zum Tag. Jetzt ist es 2250, Itte ist vor einer Stunde über ihrem Buch eingeschlafen und lässt sich durch mein Tippen nicht stören. Grad wacht sie auf, das heißt, ich hör jetzt auf, schick sie zum Zähneputzen in unser Bad „ensuite“, also für uns allein gleich hinterm Wohnmobil, man gönnt sich ja sonst nix, bau das Bett auf und dann fallen wir hundemüde hinein. Morgen kein Wecker!
Zum Album
Zurück in der Stadt noch ordentlich und endlich Vorräte gebunkert samt zwei Flaschen vom Roten aus Australien, wenn wir schon mal da sind. Die eine davon hat keine Chance gegen uns, die tote australische Kuh vom BBQ in der Gemeinschaftsküche am Campingplatz (Holiday Park heißt das hier) geht fein runter damit. Dazu Salat und getoastetes Brot. Ein Essen, passend zum Tag. Jetzt ist es 2250, Itte ist vor einer Stunde über ihrem Buch eingeschlafen und lässt sich durch mein Tippen nicht stören. Grad wacht sie auf, das heißt, ich hör jetzt auf, schick sie zum Zähneputzen in unser Bad „ensuite“, also für uns allein gleich hinterm Wohnmobil, man gönnt sich ja sonst nix, bau das Bett auf und dann fallen wir hundemüde hinein. Morgen kein Wecker!
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Um die Wal- und Delphinbegegnungen beneide ich euch schon sehr ... um die Sache mit den Speibsackerln eher weniger ;-)
AntwortenLöschenHallo Weltenbummler,
AntwortenLöschenwir haben gerade zum ersten Mal euren Blog geöffnet und sind begeistert was ihr schon alles erlebt habt. So spannend - besser als jedes Abendprogramm im TV :-). Liegen auf der Couch u Ingo lässt sich alles vorlesen....
Freuen uns auf viele weitere Berichte und Abenteuer - viel Spaß und passt gut auf, auf euch!!
Ingo&Sandra
hast mich mit deiner seehund-inder-schilderung herzhaft zum lachen gebracht. danke dafür!
AntwortenLöschenwünsche euch eine weiterhin gute reise und viel freude!
lg, ae
Ich finde ja, dass Flambierter Walbuckel besser als Tagesabschluss gepasst hätte als ein Steak, aber bitte... Tolle Fotos und Eindrücke. Danke Martin, Danke Itte, Danke Inder! LG, Michael
AntwortenLöschenSo ein Glück gerade die Camera vorm Auge zu haben und .......
AntwortenLöschenden Tüchtigen gehört eben die Welt ;)))))
beneide euch wirklich
Liebe Grüße, Rudi
Wie schön, dass Ihr so einen tollen Ausflug hattet! Gänsehaut beim Lesen. So ein Glück, den Wal zu sehen. Freut mich sehr!
AntwortenLöschenHallo Ösis, klinke mich erst heute in den Blog - grandios was Ihr erlebt und v.a. wie Martin das in Worte fasst. Solltest ein (Bilder)Buch darüber schreiben. Lache immer wieder herzhaft - ich glaube ich sollte mich täglich reinhängen, in Euren Blog. Alles Gute Ingeborg
AntwortenLöschenhabe gerade zum ersten Mal deine blog geöffnet und bin begeistert, Martin. Zum Teil werden eigene Erinnerungen wach - (whale watching, Krodokile füttern) und ich sehe dich richtig vor mir wie du vor Begeisterung strahlst. Gute Reise euch beiden und ich freu mich auf die nächsten Einträge! Ingrid
AntwortenLöschenBeneidenswert.....ich glaub ich muss der Patricia dann bald mal einen Urlaubsantrag schicken....hihi....tolle Fotos!!
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