7.10., Darwin

Gefühlte 35 Krügeln im Schatten, tatsächlich wohl nicht weniger. Schwül, tropisch. Die Stadt ist zumindest im Zentrum überschaubar und blockförmig angelegt. In Krems findet man sich weniger leicht zurecht...

Ganz gutes full breakfast, also mit so ziemlich allem, was man vor 10 ungeniert an tierischem Eiweiß verdrücken kann, und damit eine gute Grundlage für die Abenteuer des Tages (während dessen wir uns rein vegan, von Äpfeln, Birnen, Karotten und einem Nussriegel) ernähren, bitte! Wir essen auf der Veranda des Hotelgartens, als auf einmal ein Baumpossum kopfüber seinen Baum runterkraxelt. Entzücken bei der besten Reisebegleiterin der Welt, die es sich nicht verkneifen kann, dem putzigen Kerl (oder Kerlin) ein Stückerl Wassermelone runterzuwerfen, die er/sie auch findet und mit Genuss verspeist.

Wir gehen die paar Meter in die Innenstadt hinein, Ziel Fußgängerzone. Erster Stop im Post-Shop, Ansichtskarten kaufen. Dauert... In der FuZo erst einmal in ein paar touristisch angehauchte Geschäfte rein auf der Suche nach Souvenirs und Hüten mit Krempe, damit auch unsere empfindlichen Hörgeräte vor der Sonne geschützt sind. Zwei idente gefunden, die gar nicht soooo schlecht ausschauen (und bitte jetzt keine abwertenden Kommentare dazu) und auf klein zusammenlegbar sind. First mission accomplished. Der Shop nebenan ist eine interessante Kombination aus second-hand Buchladen und Aboriginal Art-Galerie. Wir stöbern lange, und nicht nach Büchern. Werden relativ bald fündig und kaufen vier Bilder, ein ziemlich großes fürs Schlafzimmer, drei kleinere für mal sehen.

Das kommt übers Bett statt dem Gaugin.

Die Inhaberin macht uns einen guten Preis und erzählt viel Interessantes über die Künstler im Allgemeinen und die -innen unserer Bilder, Mutter und Tochter, im Speziellen. Die Bilder, Acryl auf Öl, werden zusammengerollt und in eine Transportrolle gut verpackt. Dann gehts ans Bezahlen. Meine Visa-Karte wird abgelehnt, wie schon gestern im Supermarkt auch (Ittes Zusatzkarte hat allerdings funktioniert im Postshop, das verwirrt uns). Später stellt sich heraus, dass sie tatsächlich "maxed out" ist. Ooops. American Express nimmt die Dame nicht. Also eile ich ins Hotel zurück, sind eh nur knappe 10 Minuten, und hol mir meine Mastercard, die ich in Reserve halte, falls mir alle anderen geklaut werden. Das ist allerdings die fürs Essen im Mitarbeiterrestaurant, und nicht für den Einkauf en gros in der Kunstgalerie gedacht. No go... Bargeldbehebung würde für den Betrag nicht funktionieren (Anm.: er ist weit von der Vierstelligkeit entfernt!), also halt per Überweisung. Dafür brauch ich mein Handy (für die TAN), das noch immer im Safe im Hotel liegt. Also auf ein Neues ins Hotel zurück. Um 2 ist die chose erledigt, ich darf noch schnell ins Internet um meine Töchter vorzuwarnen, dass bis morgen die Visa-Karte nicht verwendbar ist. In Wien kümmern sich derweil bereits die netten Damen von der Raiffeisenbank um die Aufstockung der Limite.


Wir haben uns eine Pause verdient und spazieren gemütlich zur Wharf runter, setzen uns dort in den Schatten eines Baumes und essen unser veganes Zeug. Dann eine Alternativroute entlang zurück, vorbei an Regierungssitz und Parlament, zur Autovermietung schräg vis-à-vis vom Hotel.

Exkurs zu den Trivia of the Day:
  1. Die Internetverfügbarkeit hier ist unter jeder Sau. Das, was ich für Hardware-Probleme meiner Geräte hielt, ist in Wirklichkeit die vorsintflutliche Infrastruktur hier. Glasfaserverbindung, Fehlanzeige. Die Dame von Europcar (auch dort darf ich kurz mal ins elendslangsame www rein, erklärt uns, dass es einfach zum Verzweifeln ist. Komisch, aber wenigstens muss ich mein Equipment nimmer verfluchen.
  2. Hier ist ja vieles anders. Die Leute fahren auf der falschen Seite, wobei sie meinen, es wäre die richtige. Aber auch die Hebel für Blinker und Scheibenwischer sind spiegelverkehrt angeordnet, auf das haben wenigstens die Briten verzichtet. Man wischt also anfänglich recht oft die Scheiben beim Abbiegen.
  3. Auch Salz und Pfeffer am Tisch im Restaurant sind "verkehrt". Salz hat ein Loch, Pfeffer drei. Hmmm.

Groper auf der Lauer

Wo waren wir? Beim Auto, mit dem wir raus ans Nordende der Stadt fahren und einen sehr schönen Sonnenuntergang beobachten. Vorher fahren wir noch zur Fischfütterung. Jeden Tag (bei Flut) kommen dort Fische in Scharen, um sich von Touristen mit Toastbrot füttern zu lassen. Ist an sich eher war für Kinder, aber da sind schon auch ein paar ordentliche Waschln dabei (z.B. ein Groper, ein Riesenvieh, das senkrecht an der Kaimauer auf die Fische wartet, die die Leiterin der Veranstaltung ab und zu reinwirft zu ihm). 


Ziemliches Fischgewusel

Das Restaurant dort oben, direkt am Meer, im Reiseführer sehr empfohlen, hat leider grad keinen Tisch frei (und wär uns eh zu teuer gewesen). Also wieder zurück nach Süden, wieder an die Wharf, diesmal ein bisserl erdiger als gestern, aber sehr gut und ausgiebig, hoch übern Wasser und unterm freien Himmel. Itte nimmt die vegetarischen Fettucine, und ich schwanke zwischen einem Barramundi (Meeresfisch) und einem 500g New York Steak mit Chips und Salat. Ihr kennt mich...
Pappsatt zurück ins Hotel, die warmen Sachen, die wir während der nächsten paar Tage wohl nicht brauchen werden, aus den Reisetaschen in eine Reservetasche gepackt zwecks leichterem Handlings, Dusche, Blog, Bett. Morgen Abreise um 9, um 11 warten die Jumping Crocodiles auf uns. Itte freut sich so!

Zum Webalbum

Kontraproduktive Schlagzeile von heute Früh



Schwupps, und weg war sie.



3 Kommentare:

  1. Gute Wahl das Steak! Erst gestern hab ich im Radio wieder gehört, wie verseucht doch Meeresfisch ist. Wir freuen uns auch schon alle auf die springenden Krokodile! :)

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  2. Ja Martin, ich hätte auch das Steak genommen :-). Finde toll, dass ihr Ansichtskarten gekauft habt, hoffentlich bekommen wir auch eine davon, würde mich sehr freuen. Ich stehe auf diese Retro-Sache mit dem Echtkartenverschicken :-).
    Viel Spass noch mit den springenden Krokodilen und dem anderen zutraulichen exotischen Getier am anderen Ende der Welt.

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  3. Meine Lieben - weiterhin viel Spaß. Es ist schon schön, die Fotos zu betrachten, dann erst wenn man es live miterlebt!!! Freue mich auf weitere Berichte!! Alles Gute weiterhin! Heidi

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