Lizard Island |
So Leute, nach drei Tagen auf hoher See, oder zumindest hohem Seegang, hab ich wieder Zugang zum Netz und stell gleich mal meine Einträge der Cruise entlang des Barrier Reef in ebendieses. Enjoy!
21.10.2014, 01:35 Uhr, Eintrag ins Logbuch der Coral
Princess II, unterwegs von Cairns die Küste entlang Richtung Norden nach Lizard
Island. Wir haben schwere See, die Wellen sind 1,5 bis 2 Meter hoch. Das Boot
macht 10 Knoten (18 km/h). Wind 20 bis 30 Knoten. Hilfsmaat Schreiber kann
nicht schlafen. Kann sein, dass er beim Einchecken doch lieber die
Decaf-Variante beim Nespresso hätte wählen sollen. Oder nicht so viele Austern
und anderes Meeresgetier beim hervorragenden Dinner essen hätte sollen. Oder es
ist einfach die Schaukelei des Bootes, mit der sein Körper nicht klar kommt.
Anyway, die beste Reisebegleiterin aller Zeiten und Welten (womit wir diesbezüglich
am Höhepunkt angekommen wären, mehr geht nicht, ab jetzt nur mehr vereinfachend
„beste Reisebegleiterin“ oder „BRB“), schlummert friedlich im Bett auf der
anderen Seite unserer weitläufigen Kabine, und ich sitz in meinem und tipp ins
Notebook. Wenigstens ist uns nimmer schlecht.
geschrieben habe), das ich noch von meinem Segeltrip Mallorca entlang mit Skipper Willi AD 2008 habe. Das hilft ganz gut, momentan fühle ich mich nur ein bisserl flau. Beim Einchecken werden die anderen Gäste und wir freundlich und fürsorglich von der Crew empfangen, Kaffee und Cookies während der Erledigung des Papierkrams. Itte wird als „Bridgette“ geführt, wir versuchen kurz die Korrektur, ist aber eh wurscht. Dann Zimmerbezug. Wir haben einen 14m² großen „Stateroom“ mit einem Bad, in dem man sich sogar bewegen und recht anständig duschen kann. Da haben wir schon mit weniger Platz auskommen müssen auf den anderen beiden Kreuzfahrten in der Türkei und Kroatien (kann man aber schon vom Schiff her nicht vergleichen). Unser Gepäck wird auf die Kajüte gebracht (unten am Kai meinte der Witzbold, ob wir auf Honeymoon wären, als er unseren Gepäckshaufen sah. Ich dachte eigentlich, bei den Flitterwochen braucht man nicht so viel Gepäck, weil man sich das G‘wand eh dauernd vom Leib reißt, aber lassen wir das). Dann Sicherheitseinweisung und Besprechung der Pläne für morgen. Eigentlich wollen wir Cooktown anlaufen, und zwar schon in aller Früh, Brekky um 6, an Land gehen um halb sieben, Weiterfahrt um halb zehn. Daraus wird aber nix, da aufgrund der hohen Wellen viele Boote im Hafen liegen und wir dort nicht festmachen können. Also nach kurzem Publikumsvoting direkt nach Lizard Island zum verlängerten Schnorcheln und Tauchen. Very fine with me! Das Essen wie angedeutet ein Hammer von einem Sea Food Buffet. Wir sitzen am Tisch mit einem anderen Paar aus Wien, very unusual, und einem aus Boston und New York (Fernbeziehung). Sie ex-Citi, er ex-Investmentfirma (Marketing). Wir zwei verstehen uns auf Anhieb, same kind of humour. Die Wiener, und jetzt kommt’s, singen in dem Chor, für den sich Itte vor der Abreise beworben hat und wo sie nach unserer Rückkehr anfangen will. Ihre Chorfreundin aus Spillern, die ihr den Gospel-Chor empfohlen hat, kennen sie natürlich auch… Die Welt, ein Dorf, wie man so schön sagt. Und ich klapp jetzt das Notebook zu und versuch zu mützen. 02:10.
17:50. Die restliche Nacht hindurch ist der Wellengang sehr
stark, manchmal stampft das Schiff richtig durchs Wasser. Aber wir schlafen
dennoch halbwegs gut bis kurz nach halb sieben. Itte erzählt Romane im Schlaf,
die ich aber leider nicht verstehen kann, weil sie sie in den Polster murmelt.
Muss aber was Gefährliches dabei gewesen sein, weil sie kurz vorm Aufwachen in
Notwehr mit dem Fuß tritt und sich dabei einen Zehennagel an der Wand einreißt.
Davon wacht sie dann auf. Sachen gibt’s... Nach dem Frühstück um 8 Uhr erste
Sicherheitseinweisungen ins Tauchen. Instruktor Tony nuschelt ziemlich, sodass
es auch für mich nicht immer leicht ist, ihm zu folgen. Aber ich kenn das
grundsätzlich eh schon von den drei anderen Schnuppertauchgängen und kann das
Wesentlichste für Itte übersetzen. Um halb zehn oder so setzen wir mit dem
Glasbodenboot auf Lizard Island über, von wo aus geschnorchelt und getaucht
werden kann. Wir sind mit einem britischen Vater samt 12jährigem Sohn in der
ersten Gruppe für die Instruktionen im Wasser, vor allem die wichtigsten
Sicherheitstechniken, also Reinstecken des Mundstücks und Ausblasen von Wasser
in der Brille, beides natürlich unter Wasser.
Atta girl!! |
Itte hat anfänglich Probleme mit
ihrer Brille, die trotz Reinspuckens ständig anläuft. Eine andere ist besser,
und Tony fragt jeden von uns, ob er auch wirklich weitermachen, sprich tauchen
will. Ja, wir wollen. Für mich ist das, zumindest in der Tiefe von bis zu fünf
Metern, schon einigermaßen Routine, Itte hat anfänglich noch wie die anderen
Schwierigkeiten mit der Tarierung des Auftriebs über die mit Luft aus der
Flasche versorgte Weste. Durch vorsichtiges Zuführen oder Ablassen kann man so
einen Schwebezustand erzielen. Tony macht uns auf Vieles aufmerksam, besonders
imposant die Riesenmuscheln,
die bei Berührung recht schnell zumachen. Die drei
Neulinge sind natürlich noch sehr mit sich selbst beschäftigt, aber uns allen
steht die Begeisterung ins Gesicht geschrieben, als wir wieder am Strand auftauchen.
22 Uhr: Das Mittagessen am Schiff haben wir uns redlich
verdient. Danach ist ein bisserl Aufwärmen am Sonnendeck angesagt, und um 1430
wird die erste Partie schon wieder zu einem anderen Strandabschnitt gebracht.
Itte und ich schnorcheln diesmal und sehen viele bunte Fische, Riesenmuscheln,
Riesenseegurken etc. Diesmal hält die Batterie der Kamera durch (nachdem mir am
Vormittag der Akku nach ein paar Fotos schlapp gemacht
hat), und es gelingen
mir einige schöne Unterwasseraufnahmen. Zurück an Bord bereiten wir uns im
Wesentlichen gründlich auf das Abendessen vor, das der Captain himself an der
Grillstation am Sonnendeck zubereitet. Schmeckt wieder sehr gut, und wir haben
wieder eine nette Tischgesellschaft mit einem jungen belgischen Paar und einem
älteren britischen (er ist glühender Monty Python-Fan und schaut aus und redet
auch wie Eric Idle (der am Kreuz beim Leben des Brian, aber wem erzähl ich das,
entweder kennt man den oder nicht…)). Danach noch Fischfütterung am Heck des
Schiffs, da kommen ein paar ordentliche Kaliber vorbei Riesenmuscheln gibt's dort in allen Farben! |
P.S. In den folgenden beiden Einträgen kommen noch einige Unterwasserfotos auf euch zu. Das muss einfach sein!
Und hier geht's zum Unterwasserfotoalbum Nr. 1.
Und hier geht's zum Unterwasserfotoalbum Nr. 1.
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