Wir schlafen wie die Steine und wachen erst um sieben durch
die Frühstücksansage über den Lautsprecher auf. Hab mir zwar den Wecker
gestellt, aber um eine Stunde zu spät. Egal, unser erster Tauchgang ist eh erst
um 0930 angesetzt, also geht sich vorher noch ein gutes Frühstück aus (wobei
wir hier an Bord nicht mehr ganz so reinhauen, da wir eh drei feste Mahlzeiten
pro Tag bekommen). Die Führung durch den Maschinenraum muss ich allerdings
auslassen und werde das ohne bleibende Schäden überleben. Am dritten Strand und
zweiten Tauchgang unseres Aufenthaltes hier wurschteln wir uns schon mehr oder
weniger selbständig ins Equipment und strampeln los Richtung Riff. Das
Rausschwimmen im seichten Wasser gegen den Wind kostet Kraft, weshalb wir eine
kleine Verschnaufpause vorm Abtauchen einlegen. Itte hat wieder ein bisserl mit
dem Auftrieb zu kämpfen,kommt aber insgesamt schon recht gut zurecht. Im
seichten Wasser reicht es, einmal ein bisserl zu lang auf den Aufblasknopf der
Weste zu drücken, und schon dümpelt man an der Oberfläche. Übung macht den
Meister. Wir sehen wieder viele Riesenmuscheln, eine „stachelige“
Riesenseegurke und viele Fischerln. Im Wesentlichen sehe ich den Tauchgang aber
eher als Vorbereitung Ittes für den Nachmittag, wenn wir am Ribbon Reef No. 9,
unserem ersten Außenriff, vom Boot weg entlang des Riffs auf ca. 10 Meter Tiefe
gehen wollen.
Seegurke (kommt im morgigen Blog auch vor) |
Um kurz vor 11 geht’s zurück zum Mutterschiff und kurz
darauf los Richtung unserer ca. drei Stunden entfernten Destination. Der
Captain empfiehlt bei Empfindlichkeit gegen Wellengang jetzt was einzuwerfen,
weil wir gegen den Wind und die Wellen unterwegs sein werden und daher die
Fahrt noch etwas ruppiger als in der ersten Nacht werden wird. Wir halten uns
mittlerweile für ausreichend geeicht um darauf zu verzichten, aber nach einer
Stunde crash-boom-bang nehm ich mir doch lieber einen Travelgum und leg mich
nieder. Bis zum Mittagessen um 1245 geht’s mir wieder besser.
Korallen in allen Formen und Farben, die man sich nicht vorstellen kann. |
Mittendrin
informiert uns der Captain, dass sie einen medizinischen Notfall mit einer der
Crew-Mädchen hatten (sie ist so viel ich weiß gestürzt und hat sich
unbestimmten Ausmaßes verletzt). Schwer genug jedenfalls, dass wir umdrehen und
nach Lizard Island zurückfahren, von wo sie (wohl vom Royal Flying Doctor’s
Service) ausgeflogen werden kann. Man möge sich und Teller, Gläser etc. bitte
festhalten, während das Schiff beim Wendemanöver quer zu den Wellen fährt,
wird’s ordentlich schaukeln. War dann aber eh nicht so schlimm.
Also bleiben wir an Bord, ich sitz am Sonnendeck unterm
Sonnendach, schreib diese Zeilen und schau zwischendurch immer wieder auf das
faszinierend blau-türkise Wasser. Itte liest im Salon dahinter. Sie hat vorher
ein fettes Buch gefunden, auf der auf jeder Seite zahlreiche Fische der Gegend
abgebildet und beschrieben sind. Unfassbar, welche Vielfalt es hier gibt. Du glaubst,
du siehst zwei gleiche Fische, dabei sind die nur miteinander
verwandt, der
eine hat einen gelben Streifen die Seite entlang, der andere weiter oben
Richtung Rücken. Wenn der finanzielle Faktor nicht wäre, könnte ich es hier am
Schiff noch viel länger aushalten, die Sonne, das Wasser, das Schnorcheln und
Tauchen, einfach traumhaft. Und die Crew ist sehr zuvorkommend, die Köchin eine
Künstlerin. Zum Pasta-Buffet wurden mir heute ungefragt glutenfreie Nudeln
gekocht, mein Brot bekomm ich auch immer selbstverständlich serviert. Die sind
wirklich sehr aufmerksam (was man, nüchtern betrachtet, bei dem Preisschild
auch erwarten kann). Schauen wir also,
P.S. Star gazing wurde abgesagt. Die Kombination aus schwerem Wellengang, abgeschalteter Oberdeck-beleuchtung und Gästen mit Wein vom Abendessen im Magen war Chris dann doch zu riskant...
ihr schauts so toll entspannt aus! weiter so-deine einträge les ich immer mit einem fetten grinser!! nini :-)
AntwortenLöschen