Wetter wieder einmal trüb und regnerisch... Erster Stopp ist das Wildlife Center in Franz Josef, wo es alles über Kiwis (nicht die Frucht) zu erfahren gibt, was einen als Laien halt so interessieren kann. Das Foto hat Itte vom Fernseher gemacht, damit man sich eine Vorstellung von der Größe machen kann. Das ist ein Junges, ausgewachsen werden die Vögel ca. 40 cm groß (und bis zu 70 Jahre alt).
In einem abgedunkelten Raum (Kiwis sind nachtaktiv) laufen in einem großen Gehege, das nur durch eine Brüstung von den Besuchern abgetrennt ist, drei Jungtiere herum, etwas mehr als einen Monat alt.
Nach einiger Zeit der Gewöhnung an die Dunkelheit entdecken wir sie und beobachten sie eine halbe Stunde lang beim Herumstochern nach Nahrung im Boden. Details zu diesem seltsamen Tier gibt es hier, einfacher so :-). Nur soviel: von 40 gelegten Eiern kommen nur zwei Küken in der freien Wildbahn übers erste Jahr hinaus (unfruchtbare Eier, Eierräuber, Wiesel, Katzen, Hunde...). Was die hier machen, ist den Eltern (der Vater brütet), das Ei wegzunehmen, es auszubrüten, das Vogerl nach ein paar Wochen auf einer raubtierfreien Insel auszuwildern, bis es ein Jahr alt ist und damit
Wiesel und Co. nicht mehr fürchten muss, und es dann zurück ins Naturschutzgebiet auf der Südinsel zu bringen. Auf dass es sich mehre. Verdammt viel Aufwand, im Wesentlichen nur wegen des Wiesels (und Katz und Hund). Das Ei ist mit bis zu 30 Prozent des Gewichts der Mutter das in Relation zur Mutter größte im Tierreich (so groß wie das vom australischen Emu). Siehe Röntgenbild (meine Damen, das rückt die Schwangerschaft beim Menschen wieder in eine etwas andere Perspektive!). In den letzten Wochen vorm Legen kann die arme Kiwi-Frau nix mehr fressen, ist einfach kein Platz da. Herr Kiwi fastet dann dafür gleich drei Monate auf dem Ei. Das Foto vom netten Ranger im Doku-Film hat Itte übrigens nur wegen der Frisur und des Bartstils aufgenommen.
Die Fahrt die Westküste entlang nach Norden ist zwar abwechslungsreich und schön, ich werde aber nach einer Stunde oder so ziemlich müde und lass Itte ans Steuer (solang die Strecke nicht so bergig ist). Entweder macht sie ihre Sache so gut, oder ich bin so müde, oder beides, jedenfalls büsele ich ein wenig neben ihr. Die Brücken sind hier übrigens sehr oft nur einspurig, was mit dem geringen Verkehrsaufkommen auch kein Problem ist. Dass man sich die Brücke auch gleich mit der Bahn teilen muss, haben wir aber bisher nur einmal
erlebt.
Kurz vorm Ziel in Punakaiki an der Küste kommt auch wieder die Sonne hinter den Wolken hervor und beleuchtet uns schön die Meeres-brandung an den Pancake Rocks und Blowholes (durch die die Gischt über sicher 20 Meter im Felsen nach oben schießt). Der Wind ist zwar eiskalt, aber wir haben ja Mütze und Handschuhe, no worries! Wir genießen das Schauspiel lange, hören und spüren die donnernde Brandung unter uns. Dadurch ist es wieder recht
spät, als wir am Platz einreiten. In der eher rudimentären Küche (die Unterschiede im Standard der Ausstattung der Campingplätze spiegeln sich interessanterweise nicht im Preis wieder) braten wir uns noch ein Abendessen ab (Lamperl bzw. Camembert mit Gemüse und dazu eh klar). Der Wind pfeift wieder einmal, die Brandung ist auch deutlich zu hören, wir packen uns warm ein und Licht aus.
Hier geht's zum Album!
Hey Schreiber, ich komm nicht nach mit dem Lesen, kann jetzt nur so viel sagen, dass ich zuerst auch nicht sicher war, ob das nicht der Idle Eric war, mit dem Du gepost hast.... aber das ist zugegebenermaßer schon ein Zeiterl her.... Vielleicht ist es aber auch meine Form der Verrweigerung, weil ich es im Prinzip unverantwortlich finde, so viele FreundInnen und KollegInnen (made your day) im verregneten und/oder vernebelten Wien mit so viel schöner Natur und guter Laune zu penetrieren. Trotzdem: weiter so & Freundschaft! LG, Michael
AntwortenLöschenBitte noch mehr Bart- und Frisurenfotos der lokalen Kiwibetreuer posten und die Ausgewogenheit der Aufnahmen wär perfekt - so haben wir gleich auch wieder ein bisserl Ethnologiekunde dabei, gell?
AntwortenLöschen