20.11., Kaiteriteri-Kaikoura

Nelson Sleep Clinic

Motto des Tages: Ende gut, alles gut! Oder auch: Never leave home without the essential spare parts! Oder auch: Doof gelaufen, Glück gehabt. Eigentlich wollten wir ja gestern um 9 schlafen gehen. Ist dann doch noch ein bisserl später geworden. Jedenfalls setz ich um 11 beim Licht-aus meine Atemmaske auf, dreh den Ventilator auf und merke sofort, dass da was nicht stimmt. Eine Klappe/ein Ventil am Schlauchansatz, das den Atemstrom rein/raus reguliert, fehlt. Crap! So funktioniert das überhaupt nicht, die Luft strömt ungebremst beim Einsteckloch raus. Wo ist das verdammte Teil? Ich habe die Maske in der Früh zur Reinigung zerlegt und die Teile dann auf ein Geschirrtuch zum Trocknen gelegt. Itte kam nach dem Ausflug vor mir ins Wohnmobil zurück und hat das Tuch zum Waschen mitgenommen, aber sämtliche Teile in ein Schüsserl gegeben, schwört sie. Und ich kann mich natürlich nicht erinnern, das Stückerl beim Zusammenbau in der Hand gehabt zu haben, das funktioniert ja automatisch.
Hektische Aktivität setzt ein, der Wohnraum wird so gut es geht
durchsucht. Nichts. Vielleicht in die Schmutzwäschetasche gefallen? Im

Vor der Nelson Sleep Clinic

Wäscheraum auch nichts. Irgendwie weiß ich, dass das Ding im Wagen sein muss, wir können uns aber nicht erklären, wo es sein kann oder wie es vom Trockenplatz weggekommen sein könnte. Der Abend ist erst mal gelaufen, ich richte mich auf eine Nacht mit andauerndem Schnarch-Aufwachen ein. Da ich eh nicht einschlafen kann, recherchiere ich im Internet und finde eine Schlafklinik in Nelson, eine Stunde entfernt, wo wir morgen, also heute, eh durchmüssen. Der Versuch, ein Ventil aus einem Stück Leukosilk zu basteln, scheitert um
halb zwei in der Nacht. Ich leg mich wieder hin und schlaf erwartungsgemäß miserabel. Am meisten ärgert mich, dass ich nicht daran gedacht habe, Ersatzteile mitzunehmen. In der Früh, Plan A: noch einmal Auto durchkämmen. Nix. Plan B: bei der Schlafklinik anrufen. Die haben eine Gratisnummer, ich schildere der netten Kimberly meine desperate Situation. Ersatzteil können sie nur bestellen, dauert ein paar Tage, kommt nicht in Frage. Haben sie meine oder eine andere Maske, ohne kann ich unmöglich noch ein paar Tage schlafen? Anderes Modell, ähnlich wie
meine, schlappe NZD 320. Wurscht, her damit! Kimberly checkt das noch mit der Klinik und lässt mir ausrichten, geht ok, aber ich muss bis Mittag in Nelson sein. Piece of cake, wir sind ratzfatz fertig und weg vom Campingplatz
, das Navi sagt eine Stunde, um kurz nach 11 sind wir dort. Ich kletter nach hinten in den Wohnbereich, um mir meine Maskentasche zu holen, damit ich die neue mit dem Ventilator ausprobieren kann. Und steig auf etwas mit dem Vorderfuß drauf. Leg zum Glück kein Gewicht nach - es ist das vermisste Teil! Muss von irgendwo in einer Kurve runtergefallen sein, genauso wie ein Packerl Taschentücher, das
daneben am Boden liegt. Mann!!! Wir kapieren noch immer nicht, woher es gekommen sein kann, und wie es dorthin gekommen ist, von wo etc.... 
Jedenfalls hab ich mir eine Menge Geld erspart (wohin hätt ich mich nicht überall gebissen, wenn das Ventil erst am Abend ausgeapert oder ich draufgestiegen wäre...). Der Lady in der Sleep Clinic erklär ich das auch noch, wir lachen beide herzlich, die denkt sich wahrscheinlich ihren Teil. Mir ganz Blunzn!

Auf die Erleichterung essen wir erst einmal ein bisserl Joghurt (schon fein, wenn man immer alles dabei hat!) und fahren dann ganz entspannt Richtung Kaikoura weiter. Die Landschaft ist nicht so spannend wie an der Westküste, viele kahlgeschlägerte Berge, wir fragen uns, ob die damit kein Erdrutschproblem haben. Offenbar nicht, unten gedeiht der Wein (weiß, den roten holen sie aus Australien). Kurz vor Kaikoura sichtet Itte in den Felsbuchten entlang der Straße Seelöwen. Wir bleiben an einem
Aussichtspunkt stehen und genießen es, den Manderln, Weiberln und
Jungen unten zuzuschauen. Erstere sind ziemlich ungut, wenn es um die Verteidigung ihres Reviers am Felsen geht, da kennen die alten Herren nix. Da wird gebrüllt und gequiekt, aber ernsthaft tun sie einander nicht weh, scheint es zumindest. Mal schauen, wie die Verwandtschaft morgen auf uns im Meer reagieren wird. In Kaikoura checken wir zuerst die Situation fürs Whale Watching morgen zeitig in der Früh (Seal Swim zu
Mittag, so das Wetter hält) und gehen dann noch ein bisserl am Strand spazieren. Schön! Der Campingplatz ist gut gelegen, wir haben ein schönes Platzerl, Itte macht uns Paradeissuppe, die ich mit neuseeländischen Muscheln auffette. Mmmmmh! 22 Uhr, meine Damen und Herren, Zeit für die Horizontale, morgen sehr früh Tagwache.











Someone else's dinner!





3 Kommentare:

  1. klingt das mit der Maske so??? ;-))
    http://youtu.be/E7UOnPu1v0A

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  2. Ja, ungefähr, Itte meint, es klingt eher wie einer, der aus dem letzten Loch pfeift. Jedenfalls besser als Geschnarche! Möge der Saft mit dir sein!

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    1. Da fällt mir jetzt "absolut wahnsinnige Geschwindigkeit" ein, aber das wäre nix mit dem Wohnmobil.

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