Wir dümpeln ein wenig herum, und es dauert nicht lange, da bläst er (ein ca. 35 Jahre alter Bulle, die Crew kennt ihn schon
lange, rund 60 Tonnen schwer) ein paar 100 Meter voraus. Wir fahren auf ihn zu, und er wartet brav auf uns. Tatsächlich pumpt er sich mit Luft für seinen nächsten Tauchgang auf. Das dauert rund zehn Minuten, dann ist er für ca. 45 Minuten unten und holt sich seine Calamari aus dem 1.000 Meter tiefen Meeresgraben. Biologieunterricht: Während wir Menschen rund 85 Prozent des Sauerstoffs, den wir einatmen, unverbraucht gleich wieder rausatmen, verwertet der Pottwal 95 Prozent. Und da seine Lungen nur
etwa so groß sind wie die einer Kuh, speichert er den O in den Muskeln. Clever. Die verbrauchte Luft bläst er mit 300 bis 500 km/h aus dem Atemloch, was in früheren Zeiten oft der Anfang vom Ende war. Exkurs: In das Herz eines Blauwals passt übrigens ein VW-Beetle, es pumpt 1.000 Liter Blut pro Sekunde. Ich glaub, 18 Tonnen fließen durch seine Gefäße. Während des Tauchgangs, und damit sind wir wieder beim Sperm Whale, wie der Kerl im Englischen heißt, wird der ganze Körper durch den Druck ziemlich zusammengepresst. Ende des Unterrichts. Das Boot hält die ganze Zeit einen Abstand von rund 50 Metern zum Wal, der
natürlich ganz genau weiß, dass wir da sind. Nach einer viertel Stunde oder so macht er winke-winke mit der Fluke und taucht ab. Eine runde glatte Stelle am Wasser markiert den Punkt des Abgangs (Wasserverdrängung von der 300 PS starken Fluke). Wir sind beeindruckt, so nah waren wir den Walen in Albany nicht (dafür war das breaching von good old Humpback schon spektakulärer, das muss Potty noch lernen). Wir fahren wieder retour Richtung Küste auf der Suche nach Delfinen. Die sehen wir nur aus der Ferne vom Heck aus, dafür kommen wir ganz nah bei einem auf dem Wasser ruhenden Königsalbatross vorbei, der uns auch zeigt, wie ein Startmanöver aussieht. Elegant nämlich. Schön langsam wird die Zeit knapp, vorm Nachhausefahren schauen wir noch bei ein paar New Zealand Fur Seals vorbei, die sich auf einem Felsen von den Anstrengungen der nächtlichen Jagd erholen und teilweise noch Kraft für Territorialstreitereien haben. Um halb elf sind wir wieder zurück am Ausgangspunkt in Kaikoura, laben uns mit Kaffee und Cupcakes, Itte stöbert noch erfolgreich im Souvenirladen. Wir haben's nicht eilig.
Next stopp, "Swim with the seals" gleich um die Ecke im Ort. Um viertel eins ist Treffpunkt, kurze Sicherheitseinweisung (nicht berühren, die lieben Tiere!), dann rein in die Neoprenanzüge (eingepackt vom Kopf bis zu den Füßen, das Wasser hat 15°) und raus mit dem Bus zur Bucht. Rein ins kleine Boot mit kräftigem Außenborder, and off we go. Wir sind nur zu sechst plus Guide. Es ist zwar relativ warm, aber nicht sonnig, daher haben es die Seals auch nicht nötig,
wegen sonst drohender Überhitzung ins Wasser zu gehen und bleiben großteils faul am Felsen. Ein paar kräftige Männchen sind aber immer wieder im Wasser und kommen einzeln bei uns vorbei. An Land können die Tiere recht unangenehm werden, wenn man ihnen in ihrem Revier oder überhaupt zu nahe kommt, im Wasser sind sie aber neugierig, tolerant, manchmal verspielt. Die ca. 100 kg schweren Bullen kommen ein paar mal auf Tuchfühlung bei uns vorbei, wir könnten sie locker mit der Hand berühren. Unglaublich, wie elegant die unter Wasser vorbeisausen, wie ein Torpedo, drehen sich um
die Längsachse, um den Rundumblick zu haben, stehen senkrecht im Wasser und halten die hinteren Flossen raus, schauen einen aus großen Augen an. Wir sind echt begeistert, das ist sicher eines der ganz großen Highlights dieses Trips, ich hab mich seit der Buchung Ende September darauf gefreut und finde meine Erwartungen voll erfüllt. Diesen Tieren in ihrem Element so nah sein zu dürfen, ist nur wenigen vergönnt (wie Karoline bestätigen kann, ihr Trip ist vor zwei Wochen leider dem Wetter zum Opfer gefallen) und ein ergreifendes
Erlebnis. Zum Glück hat man sie grad noch rechtzeitig vor der Ausrottung unter strengen Schutz gestellt. Wir sind sicher eine Stunde (mit einer kurzen Unterbrechung zwecks Suche nach einer anderen Location) im Wasser zwischen Kelp (dem gelben Seegras), Fischen, den Seals natürlich und Quallen. Auch die sind hier harmlos, im Unterschied zu denen in Australien. Als wir zufrieden wieder ins Boot klettern, füllen wir uns mit heißem Meerwasser (an Bord mit Gasdurchlauferhitzer aufbereitet, schon ein bisserl dekadent, aber fein!) die Wet Suits an und wärmen uns so für die paar Minuten der Rückfahrt auf.
wegen sonst drohender Überhitzung ins Wasser zu gehen und bleiben großteils faul am Felsen. Ein paar kräftige Männchen sind aber immer wieder im Wasser und kommen einzeln bei uns vorbei. An Land können die Tiere recht unangenehm werden, wenn man ihnen in ihrem Revier oder überhaupt zu nahe kommt, im Wasser sind sie aber neugierig, tolerant, manchmal verspielt. Die ca. 100 kg schweren Bullen kommen ein paar mal auf Tuchfühlung bei uns vorbei, wir könnten sie locker mit der Hand berühren. Unglaublich, wie elegant die unter Wasser vorbeisausen, wie ein Torpedo, drehen sich um
die Längsachse, um den Rundumblick zu haben, stehen senkrecht im Wasser und halten die hinteren Flossen raus, schauen einen aus großen Augen an. Wir sind echt begeistert, das ist sicher eines der ganz großen Highlights dieses Trips, ich hab mich seit der Buchung Ende September darauf gefreut und finde meine Erwartungen voll erfüllt. Diesen Tieren in ihrem Element so nah sein zu dürfen, ist nur wenigen vergönnt (wie Karoline bestätigen kann, ihr Trip ist vor zwei Wochen leider dem Wetter zum Opfer gefallen) und ein ergreifendes
Erlebnis. Zum Glück hat man sie grad noch rechtzeitig vor der Ausrottung unter strengen Schutz gestellt. Wir sind sicher eine Stunde (mit einer kurzen Unterbrechung zwecks Suche nach einer anderen Location) im Wasser zwischen Kelp (dem gelben Seegras), Fischen, den Seals natürlich und Quallen. Auch die sind hier harmlos, im Unterschied zu denen in Australien. Als wir zufrieden wieder ins Boot klettern, füllen wir uns mit heißem Meerwasser (an Bord mit Gasdurchlauferhitzer aufbereitet, schon ein bisserl dekadent, aber fein!) die Wet Suits an und wärmen uns so für die paar Minuten der Rückfahrt auf.
Am Stützpunkt gibt's noch eine richtige heiße Dusche, und die Sonne tut das Ihre, uns wieder aufzuwärmen. Itte bummelt noch ein bisserl durch den Ort, ich mach Campervan-Pflege (Brauchwassertank und Klobehälter entleeren, Frischwasser nachfüllen). Frühes BBQ mit Plauderei mit einer redefreudigen Deutschen während des Essens im Freien (!!). Fertig, mehr kann man von einem Tag nicht verlangen, echt nicht. Morgen früh wieder nach Norden, um kurz nach eins geht die Fähre von Picton nach Wellington auf der Nordinsel.
Viele Fotos über und unter Wasser und zwei Videos gibt's hier. Einmal hat der Seal mir beim Vorbeischwimmen die Zähne gezeigt, ich glaube, die eine aus unserer Gruppe und ich sind ihm doch ein wenig zu nahe gekommen. War aber nicht bös gemeint, nur zur Erinnerung, dass er hier der Hausherr ist. Denk ich halt.
Martin Cousteau |
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